PayPal hält Bitcoin im Wert von 291 Millionen Dollar

PayPal hält Bitcoin im Wert von 291 Millionen Dollar

Seit rund zwei Jahren erlaubt der Zahlungsriese PayPal seinen US-Kunden, mit Kryptowährungen zu handeln. Nun legte das Unternehmen erstmals offen, in welchem Umfang es Coins für seine Kunden aufbewahrt. In seinem jährlichen Finanzbericht an die amerikanische Börsenaufsicht SEC wies es zum 31. Dezember 2022 Bitcoin im Wert von 291 Millionen Dollar aus. Auch Ethereum macht mit 250 Millionen Dollar einen erheblichen Anteil des Kryptobestands aus, insgesamt verwaltet PayPal Kryptowährungen im Wert von 604 Millionen Dollar. Dieser Betrag ist zwar im Vergleich zu anderen Tradingplattformen eher gering. Er zeigt allerdings, dass Kryptowährungen zunehmend auch im Mainstream ankommen.

Kryptowährungen auf PayPal

Bislang sind Kryptowährungen auf PayPal nur in begrenztem Umfang verfügbar. Die Option wurde 2020 in den USA und 2021 in Großbritannien eingeführt, Ende 2022 kam als erstes EU-Land Luxemburg hinzu. Neben Bitcoin und Ethereum sind außerdem Bitcoin Cash und Litecoin verfügbar. Je nach Land gelten unterschiedliche Obergrenzen für den Kauf der Kryptowährungen. Während in den USA Transaktionen im Wert von 100.000 Dollar pro Woche erlaubt sind, sind es in Großbritannien 15.000 Pfund pro Monat und 35.000 Pfund pro Jahr. PayPal-Nutzer aus den USA kommen in den Genuss eines weiteren Features: Sie können auch mit Kryptowährungen bezahlen, vorausgesetzt sie haben ausreichend Guthaben auf ihrem PayPal-Konto. PayPal wechselt die Kryptowährung dann automatisch um, die Händler erhalten ihr Geld wie gewohnt in US-Dollar. Wann diese Funktion in anderen Märkten eingeführt wird, ist unbekannt.

Kleinanleger weiter an Kryptowährungen interessiert

Wie die PayPal-Zahlen belegen, sind Privatanleger weiterhin stark an Kryptowährungen interessiert. Im Jahr 2022 mussten die meisten Coins zwar deutliche Kursrückgänge hinnehmen. Mittlerweile stehen aber alle Zeichen auf Erholung. Seit Jahresbeginn stieg der Bitcoin-Wechselkurs um mehr als 30 % an. Und wie das Krypto-Portal coin-update kürzlich zeigte, sprechen auch verschiedene On-Chain-Indikatoren dafür, dass die Aktivität auf der Bitcoin-Blockchain wieder zunimmt. Das äußert sich unter anderem darin, dass die Zahl der neuen Adressen im Bitcoin-Netzwerk schneller ansteigt und Miner höhere Gebühren erzielen. Auch aus dem Ethereum-Netzwerk kommen positive Signale, zum Beispiel eine steigende Anzahl an Layer-2-Transaktionen. Das beweist einmal mehr, dass der Kryptomarkt imstande ist, Krisen zu überwinden und sich weiterzuentwickeln. Das Engagement von PayPal bei Kryptowährungen dürfte sich also langfristig bezahlt machen.

Visa und  Mastercard setzen ebenfalls auf Kryptowährungen

PayPal ist nicht der einzige Finanzdienstleister, der auf das digitale Geld setzt. Visa und Mastercard arbeiten schon seit längerem mit verschiedenen Krypto-Plattformen zusammen. Sie bieten Debitkarten an, die mit Kryptowährungen aufgeladen werden. Allein 2021 bezahlten Visa-Kunden auf diese Weise Einkäufe im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar. Die eigentliche Zahlung findet aber immer in der Landeswährung statt, die Händler bekommen davon also gar nichts mit. So wird Bitcoin nun doch noch zu einem alltagstauglichen Zahlungsmittel. Es gibt aber durchaus Krypto-Experten, die diese Entwicklung kritisch sehen. Denn sie untergräbt den dezentralen Aspekt von Kryptowährungen. Wer bezahlen will, ist weiterhin auf Banken und andere Zahlungsprovider angewiesen. Und diese kassieren in der Form von Gebühren auf den Umtausch kräftig mit. Das zunehmende Engagement der Finanzindustrie bei Kryptowährungen hat also auch seine Schattenseiten.

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